Jahrestagung 2023 des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V.

 Die Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist abgeschlossen
„Teilhabe an Arbeit für psychisch erkrankte Menschen – Aufgabe und Herausforderung für gemeindepsychiatrische Träger“

Eine sozial anerkannte berufliche Tätigkeit und Beschäftigung sichert nicht nur die materielle Existenzerhaltung, sondern gehört mit zu einem wichtigen Faktor, welcher soziale Teilhabe und psychisches Wohlbefinden fördert. Obwohl in Deutschland zahlreiche Angebote zur beruflichen Rehabilitation, zur Bildung und Arbeit sowie zum Zuverdienst bestehen, wird die berufliche Teilhabe von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen hierzulande nur unzureichend realisiert. Die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt findet bei einem Großteil der Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen nicht statt. Die Ursachen sind vielfältig. Schwere psychische Erkrankungen gehen oftmals mit sekundären Erkrankungsfolgen einher, die dazu führen, dass die notwendigen Voraussetzungen für den allgemeinen Arbeitsmarkt wie Schul- und Ausbildungsabschlüsse fehlen. Häufig erhalten Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen eine frühzeitige Erwerbsunfähigkeit. Ebenso zählen arbeitsbezogene Barrieren wie die gesellschaftliche Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen, fehlende Reintegrationsangebote oder aber auch eine mangelnde schnittstellenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Rehabilitationsträgern zu weiteren Faktoren, die die berufliche Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen erschweren.

Neben den gesundheitsförderlichen Aspekten von Arbeit lässt sich ebenfalls feststellen, dass die Zahl von Arbeitsfehlzeiten, Erwerbsunfähigkeit und Frühberentung aufgrund von psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren in Deutschland deutlich gestiegen sind. Diese Entwicklung ist erstaunlich, weil die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung zwar immer noch hoch, aber in den letzten Jahren nicht auffällig angestiegen ist. Nicht selten stehen erkrankungsbedingten Fehlzeiten und beruflichen Frühberentungen mit arbeitsbezogenen und gesundheitsbeeinträchtigenden Belastungen im Zusammenhang. Auch hier sind die Ursachen komplex. So scheinen gesellschaftliche Veränderungen in der Arbeitswelt, wie erhöhte Flexibilitäts-, Komplexitäts- und Mobilitätsanforderungen sowie Beschleunigungsprozesse aufgrund technischer (digitaler) und kultureller Veränderungen, mit beruflichen Überforderungen einherzugehen, die bei einem Teil der Bevölkerung zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen. Mitarbeitende aus dem Sozial- und Gesundheitssystem sind von dieser Entwicklung besonders betroffen.

Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V. soll das Thema Arbeit und berufliche Beschäftigung im Kontext von psychischer Gesundheit und Erkrankung umfangreich thematisiert werden. Neben einführenden Beiträgen zur aktuellen beruflichen Situation und zu den arbeitsbezogenen Bedarfen von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, werden Best-Practice Beispiele zur Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen in praxisnahen Workshops vorgestellt. Darüber hinaus greift die Jahrestagung aktuelle Entwicklungen wie die Ausbildungsmöglichkeiten und fehlende Anerkennung von Genesungsbegleitenden als Fachkräfte der Gemeindepsychiatrie sowie den Einfluss von Digitalisierungs-, Demokratisierungs- und Flexibilisierungsprozessen in der Arbeitswelt auf.  

Wir laden herzlich ein und freuen uns, Sie in Dresden begrüßen zu können!

Workshops am Donnerstag den 14.09.2023

  1. Zuverdienst im Spannungsfeld zwischen Anspruch, Praxis und auskömmlicher Finanzierung

Anke Heinze
Stefan Scheebaum

 

  1. Was brauchen Arbeitgeber der Gemeindepsychiatrie zur (Weiter-)Beschäftigung psychisch erkrankter Mitarbeiter*innen
    Moderation: Irmela Boden
    Thomas Floeth
    Thomas Richter

 

  1. Was brauchen psychisch erkrankte Menschen zur Weiterbeschäftigung oder bei Arbeitssuche
    Moderation: Martina Heland-Graef

Edith Almer

 

  1. peers@work – eine etwas andere Herangehensweise zur Gewinnung und Ausbildung von Mitarbeiter*innen gemeindepsychiatrischer Angebote

Catharina Flader

Birgit Fuchs

Frank Schäfer

 

  1. Psychische Gesundheit – Arbeit – Teilhabe: Aufgaben und Möglichkeiten eines Jobcenters
    Michael Schulte
    Catharine Geiger

 

6. Vernetzung und Personenzentrierung durch Supported Employment (SE) und Supported Education (SEd): Erfahrungen mit der Implementierung
Dorothea Jäckel
Ulrike Skorupa
Antje Werner

Workshops am Freitag den 15.09.2023

  1. Lebensweltorientierte Komplexleistungen: Wie funktioniert dies in den Reahbiltiationseinrichtungen der Träger der Gemeindepsychiatrie
    Marina Carrozzo
    Ulrike Seifert

 

  1. Erfahrungen mit einem trägerübergreifenden persönlichen Budget

Moderation: Martina Heland-Graef

Anna Döring
 

  1. Andere Leistungsanbieter: die Zukunft?!
    Arne Hanselmann
    Marina Langer

Andrea Pfaff

 

  1. peers@work – eine etwas andere Herangehensweise zur Gewinnung und Ausbildung von Mitarbeiter*innen gemeindepsychiatrischer Angebote

Catharina Flader

Birgit Fuchs

Frank Schäfer

 

  1. beon (Beratung online): Notwendige Erweiterung des digitalen Trägerangebotes für Nutzende UND Fachkräfte – Ein Werkstattgespräch.
    Antje Buchhorn
    Karsten Giertz

Tina Lindemann

Matthias Thölen

 

  1. Budget für Arbeit – Praxiserfahrungen und aktuelle Herausforderungen

Lena Reemts

Sandra Westdörp


 

Wann
14.09.2023, 13:00 Uhr bis 15.09.2023, 13:30 Uhr
Ort
Dreikönigskirche - Haus der Kirche
Hauptstraße 23
01097 Dresden
Deutschland
Teilnahmegebühr(en)
Teilnahmegebühr
Regulärer Tagungsbeitrag 300,00 €
Tagungsbeitrag für Mitgliedsorganisation des Dachverbands Gemeindepsychiatrie 240,00 €
Tagungsbeitrag für Betroffene, Angehörige, Bürgerhelfer*innen, Student*innen (mit Nachweis) 90,00 €